Bildquellenangabe: Olaf Schneider / pixelio.de |
Der Löwe
Der Regisseur
Die
Seele hat im Körper Platz genommen, das Abenteuer Leben kann
beginnen. Während wir nach innen schauen, wächst unsere Kraft. Das
heißt, jedes Gefühl, das wir fließen lassen, lässt die Kraft des
Herzens wachsen. Jedes Gefühl, das sitzen bleibt, das nicht berührt
und in Bewegung gebracht wird, wird dagegen zum Schatten im Herzen.
Löwenkraft
bedeutet Lebensfreude.
Es ist eine Lust,
am Leben zu sein, einen Körper zu haben, durch den man lieben kann,
handeln, sprechen und berühren. Er trägt uns durch die Welt und
durchs Leben, durch ihn können wir kreativ
aufs Leben einwirken. Die Schöpfung
ist
wunderbar. Es gibt darin Menschen, Tiere, Pflanzen, Berge, Flüsse,
Seen... – und lassen wir uns auf das Leben von ganzem Herzen ein,
macht
es wirklich Spaß.
Das
Leben ist ein Spiel, bei dem man mal gewinnt, mal verliert, aber
immer sind wir es selbst, die bestimmen, was gespielt wird. Es liegt
in unseren Händen, daran herumzuwerkeln bis es dem entspricht, was
uns am Herzen liegt. Das Leben beginnt und endet mit dem Schlagen des
Herzens,
dieses Organ, welches dem Löwen und der Sonne zugeordnet wird, ist
das erste, welches vom ganzen Körper erschaffen wird.
Das
Herz ist der heilige Gral der Artussage. König Artus wurde krank als
sich sein Herz von seiner Königin abwendete, er verlor seinen
Lebenswillen, weil er ihr nicht verzeihen wollte, dass ihr Herz für
Lancelot schlug. Sein Unwille lähmte ihn – und wo kein Wille ist,
ist auch keine Energie, kein Mut, keine Tatkraft. So wurden er und
sein Land krank. Die Ritter der Tafelrunde machten sich auf, den
heiligen Gral zu suchen – seinen verlorenen Willen zu finden, etwas
wofür
es
sich zu leben und zu kämpfen lohnte. Parzival fand die Wahrheit,
wohl weil er reinen Herzens war, und Artus fand zu seiner Kraft
zurück.
Der
Löwe ist ein männliches, aktives Zeichen. Wir müssen etwas geben,
müssen uns einsetzen für das, was wir wollen, was uns wichtig ist,
was uns am Herzen liegt. Wir müssen alles daran setzen, die Wünsche
unseres Herzens zu erfüllen, denn wollen wir nicht, was wir tun oder
wie wir leben, werden wir krank, und unser Land, sprich unser Leben,
ebenfalls. Wo wir halbherzig dabei sind, entstehen höchstens
Halbheiten.
Der
Löwe ist ein fixes Zeichen, was dem Begriff „Leben“ zu
widersprechen scheint, da das Leben ständige Veränderung bedeutet.
Es ist jedoch wie ein Gefäß, in welches wir einfüllen, was wir
darin haben wollen. Das Leben wurde uns für eine Spanne Zeit
anvertraut, und wir sollen es nicht
nur
erhalten, sondern es unermüdlich mit der Kraft unseres Herzens zur
Entfaltung bringen. Daran sollen wir festhalten, und deshalb ist es
fix.
Aber
wir zeigen beim Gestalten unseres Lebensspiels oft wenig
Selbstachtung.
Statt wie Kinder verschiedene Rollen,
Verkleidungen
und
Masken
auszuprobieren,
versteifen wir uns sehr gern darauf, Dramen zu spielen, eine
Opferrolle in mehreren Akten. Darin gehen wir so richtig auf. Es ist
natürlich praktisch, andere vordergründig das eigene Leben
gestalten zu lassen. Wir schieben ihnen hintergründig die Rolle des
Bösewichts zu und tragen selber die Maske des Unschuldigen, des
Guten – dem Opfer fliegen schließlich alle Herzen zu.
Und
so verkleiden wir uns als Unschuldslämmer und staunen, warum unser
Leben so wenig lebendig, lebens- und liebenswert ist. Wir haben
aufgehört, verspielt zu sein, und leben nur noch die Rolle, die am
bequemsten und naheliegendsten ist, und mit der wir Ängsten am
besten ausweichen können. Aber es ist eben eine, die nicht besonders
Freude macht, denn an der Freude in unserem Leben können wir messen,
wie sehr uns die Rolle am Herzen liegt, wie viel
Energie
wir einbringen.
Während
unser Herz sich kreativ betätigt, was immer der Fall ist, denn wir
sind immer Schöpfer unseres Lebens, ob wir das wissen oder nicht,
gestalten all seine Schatten mit. Das erkennen wir am Ergebnis, an
der Rechnung für unser Tun, die uns in der Jungfrau präsentiert
werden wird.
Wenn
wir sowieso Schöpfer unseres Lebens sind, warum erschaffen wir uns
nicht gleich unseren persönlichen Garten Eden? Die Kraft dazu haben
wir ja. Wir müssen nur den Löwen von der Kette lassen, das Herz
befreien und einfach aufhören, in unserem Leben nur Statisten zu
sein. Es braucht Mut, die Hauptrolle zu spielen, die wir uns wünschen
– und ohne Manipulation über unser Leben zu herrschen,
zu zeigen, dass man darin König oder Königin ist. Das zeugt von
Selbstachtung,
und haben wir die, strahlen wir eine natürliche Autorität
aus.
Man erkennt unsere Herrscherwürde über unser Leben problemlos an.
Gefällt
uns aber das Stück nicht, in dem wir spielen, dann schreiben wir es
doch einfach um, solange, bis es zum Lustspiel wird. Außer: Ein
Melodrama macht uns mehr Spaß. Den Löwen von der Kette zu lassen,
bedeutet nicht seinen „Samen“ nach Lust und Laune zu verschenken
und jedem flüchtigen Vergnügen nachzurennen. Das wäre wiederum
bloß eine halbherzige Sache. Es bedeutet vielmehr, sich und seine
Wünsche nicht zurückzunehmen und mit aller Kraft an der Gestaltung
des erwünschten Lebens zu arbeiten, ohne sich herauszureden oder
sich zu drücken, ohne Angst oder trotz allfälligen
Versagensängsten.
Die
Zeit des Löwen ist der Hochsommer (23.7. – 22.8.). Es ist heiß
und wir feiern so manches Fest, denn es ist eine Lust zu leben. Der
Körper braucht wenig Kleidung, und es ist erotisch, fast nackt zu
sein. Jedenfalls, wenn wir Freude an Körper und Leben haben – und
diese durch feiern ausdrücken.
Ein
Fest zu feiern bietet die Möglichkeit, Freude zu leben, Spaß zu
haben und zu lachen und dem Gleichmaß des Alltags, der harten Arbeit
für einmal zu entkommen. Auch das bringt Kraft.
Die
Möglichkeiten des Lebens spielerisch zu erforschen und nach
Herzenslust zu gestalten, ist lustvoll und macht eine Menge Spaß.
Jedoch gibt es dabei Regeln und Grenzen. Zum Beispiel, dass wir nicht
mehr Kinder zeugen, als wir ernähren und aufziehen können.
Innerhalb dieser Grenzen, die uns in der Jungfrau gesetzt werden,
haben wir allerdings bedeutend mehr Möglichkeiten als wir jemals
ausschöpfen können. Regeln und Grenzen lenken die Schöpferkraft in
geordnete Bahnen, so dass sie genutzt werden kann. In der Jungfrau
dürfen wir die Konsequenzen unseres Handelns tragen und manchmal
auch ertragen.
-------------------------------------------
Auszug aus dem Buch: Astrologische Symbolik – Ein Schlüssel zum Leben
Auszug aus dem Buch: Astrologische Symbolik – Ein Schlüssel zum Leben
©
Tina Peel, ISBN 978-3-943262-05-6 18.40 €/SFr. 24.00
Vorbestellung
beim Dortmund-Verlag www.dortmund-verlag.de
Oder
bei:
Tina
Peel, Bern/Schweiz
Lebensberaterin,
Autorin
Ratgeber-Kolumnistin