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Die Jungfrau
Die Vernunft
Weise
Herrscher bauen nur so viele „Schlösser“, wie sie vernünftig
bewirtschaften können,
ohne ihr Volk durch übertriebene Steuern auszusaugen, um auf großem
Fuß leben zu können. Wer herrschen will (Löwe), muss dienen
(Jungfrau) können, denn nur wenn es seinem Volk gut geht, geht es
auch dem Herrscher gut. Er muss die Energie, die ihm zufließt wie
ein Gefäß aufnehmen, verwalten
und
in geordnete Bahnen lenken, so dass alle etwas davon haben.
Jedes
Volk hat übrigens den Herrscher, den es verdient. Was wir im Löwen
kraft unseres Herzens erschaffen, ernten
und verwalten
wir
in der Jungfrau. Hier müssen wir die Konsequenzen
tragen
und manchmal auch ertragen (Ertrag).
Diese
Konsequenzen lehren uns überzeugend, dass es im Umgang mit der
Schöpferkraft Regeln
gibt,
an die wir uns im eigenen Interesse halten sollten. Wurde die Energie
in Saus und Braus verprasst, wird aus Lebensfreude rasch der Ernst
des Lebens,
wenn nicht einmal mehr genug übrig bleibt fürs Überleben.
Energie
muss eingeteilt und überlegt ausgegeben werden, mit ihr umzugehen,
ist nämlich keine leichte Sache, das müssen wir immer wieder am
eigenen Leib erfahren. Am Körper zeigt sich jede Misswirtschaft des
Energiehaushalts. Jedes Organ hat im Leben seine Entsprechung, wenn
es erkrankt, sehen wir daran, wo in unserem Leben die Energie nicht
richtig fließt. Krankheiten,
Unfälle
und
Krisen
sind
nicht unsere Feinde, sondern die besten Energielenker, durch die wir
unsere Fehler im Umgang mit der Energie begreifen und bereinigen
können,
sie sind für uns, was Verkehrsschilder und Ampeln für den Verkehr
bedeuten.
Obwohl
wir uns vielleicht sehr anstrengen,
entspricht das Ergebnis oft nicht dem Einsatz. Betätigt sich das
Herz kreativ, gestalten die Schatten darin mit, sie werden sichtbar
durch das, was uns im Leben fehlt.
Probleme sind Geschenke, an denen wir wachsen, und um sie, respektive
die Schatten, aus denen sie entstehen, erkennen zu können, müssen
wir die Situation analysieren,
eine Anamnese,
Bestandsaufnahme machen, um zur Diagnose
zu
kommen. Wissen wir, was uns fehlt, lässt sich der Energiefluss
korrigieren. Jedoch allein die Krise bedeutet bereits Heilung, denn
wir verändern unser Verhalten, um gesund zu werden. Damit hat sie
ihren
(Lehr-)Zweck
erfüllt.
Könnten
wir uns ihr einfach hingeben, würde die notwendige (= Not wendende)
Korrektur
unseres
Tuns weniger schmerzen. Die Jungfrau ist ein bewegliches Zeichen, sie
muss sich anpassen an herrschende Bedingungen, ohne sich dagegen zu
wehren, ohne Jammern und Klagen. Das macht magere Ernten nicht
besser, im Gegenteil: Nur wenn wir schätzen, was wir haben, ernährt
es uns.
Die
Jungfrau ist ein Erdzeichen wie der Stier, auch hier geht es um
Wertschätzung. Wenn nötig sorgen Existenzängste
dafür,
dass wir uns verbessern.
Wir brauchen Mangel nicht zu fürchten, solange wir am Leben
teilnehmen. Wir bräuchten uns nicht einmal zu versichern
aus
Angst vor der nächsten Katastrophe.
Je
aufmerksamer wir gegenüber unserem Leben werden, umso weniger muss
die Korrektur über den Körper laufen, denn die Körperebene ist
eine unbewusste Ebene, die uns über Instinkte lenkt, solange wir
unbewusst sind. Bewusstsein entsteht nicht durch Kontrolle,
wie wir oft glauben. Je mehr wir versuchen, die Fäden in den Händen
zu halten, umso eher entgleiten sie uns. Bewusstsein entsteht durch
Erfahrung. Wir brauchen uns nur den Anforderungen des
Lebens
hinzugeben, denn was uns (heraus-)fordert, fördert uns.
Weder
ist das Leben schlecht, noch die Menschheit als Ganzes. Was schlecht
sein mag und geheilt gehört, ist immer nur unsere persönliche Welt.
Dazu haben wir die Jungfrau erhalten, sie findet heraus, was nicht in
Ordnung
ist.
Ihr manchmal lästiger Perfektionismus
rührt
daher, dass es immer etwas gibt, das noch nicht heil ist. Die Arbeit
an uns selbst geht uns niemals aus. Der Darm wird ihr zugeordnet,
darin werden Stoffe analysiert und kritisiert.
Die
Sonne lernt in der Jungfrau, dass echte Hilfe nur Hilfe
zur Selbsthilfe sein
kann. Es kann sich jeder nur selber heilen, wenn häufig auch nur
unter Beihilfe von Hilfsmitteln
wie
Therapien und Medikamente. Will sie jemandem wirklich
helfen,
hält sie ihn erstens für fähig, seine Aufgaben zu lösen
und
unterstützt ihn dabei, sofern sie dazu aufgefordert
wird.
Zweitens kann sie nur helfen, solange die eigenen
Bedürfnisse
nicht vernachlässigt werden.
Die
Sonne muss in der Jungfrau lernen zu beobachten, aufmerksam zu sein
gegenüber Körper und Leben, zu analysieren und zu kombinieren, bis
ins Detail zu gehen. Und vor allen Dingen muss sie lernen, sich nicht
ungebeten einzumischen vor lauter Mitleid und Sehnsucht nach einer
heilen
Welt. Die Menschen brauchen ihre Zu- und Umstände – solange es
Menschen gibt, gibt es Probleme, ohne die sie sich nicht entwickeln
können. Diese Zu- und Umstände fördern sie.
Der
Körper ist ein Ort
der Kraft,
dessen Substanz sich bei richtiger
Ernährung und
Pflege von selber regeneriert. Je mehr Aufmerksamkeit und Liebe er
erhält, umso länger bleibt er erhalten. Lässt man ihn seine Arbeit
tun, funktioniert er perfekt
wie
eine Schweizer Präzisionsuhr.
Auch
dafür
sorgt die Jungfrau, dass der Körper erhält, was er braucht, zum
Beispiel die richtige Ernährung.
Der
Körper ist das Tor zur Welt und umgekehrt zum Kosmos – durch ihn
gehen wir ein und aus. Wir
haben einen Körper,
doch
wir sind nicht der Körper! Er
ist der Tempel der Seele, schon allein deshalb ist er heilig.
Reinigung
und
Pflege
brauchen
wir auf allen Ebenen, nicht nur der Körper, auch unsere Gedanken
bedürfen der Klärung (Psychohygiene),
denn ihre Wirkung auf den Körper ist enorm, deshalb ist jede Heilung
des Körpers immer auch eine geistige Heilung.
Die
Jungfrau ist die Jahreszeit des Übergangs vom Sommer zum Herbst
(24.8. – 23.9.). Die Früchte der Arbeit werden geerntet, Nüsse
gesammelt, Beeren eingemacht, Äpfel getrocknet. Die Natur versorgt
uns mit allem: Wir müssen es nur haltbar machen, um mit dem Ertrag
ohne Not über den Winter zu kommen und unsere Existenz
zu
sichern. Wir müssen weise planen
und
haushalten,
vorsorgen
und
einteilen. Weil wir in unseren Breitengraden nur einmal im Jahr
ernten können, hat die Jungfrau in uns Kühlschränke erfunden. Wie
schon gesagt: Was uns fordert, fördert uns – und fordern tun uns
Schwierigkeiten und Probleme. Der Reichtum der Industriestaaten ist
die Folge der notwendigen Vorsorge. In der südlichen Hemisphäre
hingegen ernten sie das ganze Jahr über.
Als
Mensch sind wir nie ganz, heil, etwas fehlt uns immer, da der Körper
nur einen Pol, eine Hälfte zeigt, die andere ist unsichtbar in uns
verborgen. Um diese zu erkennen, schauen wir in der Waage in den
Spiegel.
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Auszug aus dem Buch: Astrologische Symbolik – Ein Schlüssel zum Leben
Auszug aus dem Buch: Astrologische Symbolik – Ein Schlüssel zum Leben
Tina
Peel, www.dortmund-verlag.de, ISBN 978-3-943262-05-6 17,95 €/24.00
SFr.
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©
Tina Peel, Bern/Schweiz
Lebensberaterin,
Autorin
Ratgeber-Kolumnistin
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