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Dienstag, 19. Februar 2013

Die Fische


Bildquellenangabe: rduuk  / pixelio.de

 

Die Fische

Wie ein Fisch im Wasser


Während wir im Wassermann noch als Engel zwischen
Himmel und Erde hin und her flogen, erreichen wir in den
Fischen das Himmelsmeer, Heimat und Ursprung der Seele.
Wir schwimmen hier regelrecht in den Gefühlen und
fühlen uns dabei wie der berühmte Fisch im Wasser, sofern
diese Gefühle nicht verurteilt werden. Wasser trägt, wenn
wir uns nicht wehren – bekanntlich gehen Ertrinkende oft
erst während der Rettung unter –, das ist das Thema der
Fische, dem letzten der Wasserzeichen, die bedingungslose
Hingabe ans Fühlen.

Auf der Seelenebene sind wir miteinander verbunden, wir
nehmen Gefühle intuitiv (instinktiv) wahr, die eigenen wie
auch die der anderen, was oft verwirrt, da sie kaum zu unterscheiden
sind. Doch um Unterscheidung geht es nicht,
sondern darum, alle Gefühle fließen zu lassen, egal woher
sie kommen, sie wahrzunehmen, ohne sich damit zu identifizieren,
da das den Fluss unterbrechen würde.

Es ist keine Frage, ob wir hellsichtig sind oder nicht, auf
dieser Ebene sind wir es, denn Hellsichtigkeit ist nichts
anderes als Mitgefühl. Wir können uns mittlerweile blitzschnell
und mühelos auf alles einfühlen, das haben wir im
Wassermann gelernt, und fühlen wir uns ohnmächtig, kann
es leicht geschehen, dass wir – ohne es zu wissen – versuchen,
ungefragt in andere hineinzusehen, indem wir ihre
Beweggründe suchen und ihre Gefühle hinterfragen.

Dabei liegt die Wahrheit in uns. Schauen wir in uns hinein,
erkennen wir dort uns und alle anderen viel klarer, da nichts
Äußeres unsere Wahrnehmung täuscht. Benützen wir die
Hellsicht nicht zur Selbsterkenntnis, ist sie ein Machtmissbrauch,
der für andere zwar lästig ist, aber für den, der
missbraucht, schädlich. Wir befinden uns schließlich auch in
den Fischen auf einer energetisch hochwirksamen Ebene.
Menschen mit Fische-Betonung im Horoskop wird nachgesagt,
dass sie sich gern verstecken und verstellen, sich nicht
in die Karten schauen lassen wollen. Jetzt ist nachvollziehbar,
warum. Wenn jeder jederzeit in jeden ungehindert hineinschauen
kann, hilft nur noch schnell weg zu schwimmen,
zu flüchten und sich zu verstecken.

Mitfühlen ist jedoch nötig, denn gerade darin liegt der
Schlüssel zu unserer Heilung, was bedeutet „ganz“ zu werden.
Sich den Gefühlen bedingungslos hinzugeben, die wie
kristallklares Wasser einer unsichtbaren Quelle im Inneren
entspringen, heilt uns, weil davon zu kosten bedeutet, eins
zu werden mit allen Seelen. Die uralte krankmachende Illusion
des Alleinseins endet, Gefühle von Einsamkeit und
Isolation verschwinden.

Gefühle sind neutral, weder gut noch schlecht. Die notwendige
Neutralität haben wir uns im Wassermann erarbeitet,
nicht zuletzt, um in den Fischen einem ganzen Ozean von
Gefühl begegnen zu können, ohne darin unterzugehen.
Durchlässig werden wie ein Sieb müssen wir, aufnahmefähig
wie ein Schwamm sind wir bereits. Würden wir immer
noch beurteilen und bewerten, also polarisieren, was wir
fühlen, müssten wir auch weiterhin leiden und wären krank,
denn wir leiden ja nicht am Leben, sondern am eigenen
Widerstand, an zu wenig Durchlässigkeit, an mangelnder
Hingabe.

Betrachten wir all das Leid in der Welt, all die traurigen und
verzweifelten Seelen, erwacht in uns der Helferinstinkt und
dessen Traum von einer heilen, friedlichen Welt. Nur: Die
Welt kann und braucht nicht geheilt zu werden, weil Materie
von Natur aus polar und somit un-heil ist. Es ist der Mensch,
der zwecks Heilung der Seele hier in der Materie geboren
wird. Mitleid – und auch Selbstmitleid – sind keine Hilfe,
sondern Leidvermehrer.

Unsere Welt wird dagegen umso heiler, je heiler wir selber
sind. Der Helferinstinkt macht uns zu sozialen Wesen. Nicht
mehr nur an uns selbst zu denken, macht, dass wir über
uns hinauswachsen, über Instinkte, die lediglich darauf
abzielen, nur das eigene Leben zu retten. Das Interesse am
Gemeinwohl führt uns automatisch zur Quelle der unpersönlichen,
spirituellen Liebe, zur Heilenergie, welche wir
in einer heilen Welt nicht finden könnten.

Auch Drogen und Alkohol bringen uns scheinbar dorthin,
aber genau betrachtet dienen sie der Flucht. Es geht darum,
seelischen Schmerz, wie auch physischen, aufgrund
unbewusster Widerstände, zu betäuben. Aber Schmerz ist
ein Warnsignal, eine dringende Bitte um Behebung eines
Problems. Solche Signale zu übergehen, birgt die Gefahr
von körperlicher Schädigung oder gar Tod. Die Schuld, die
Süchtige unbewusst empfinden, besteht darin, sich endlich
um Körper und Leben zu kümmern. Die Vernachlässigung
beginnt ja nicht erst mit der Sucht, sondern durch sie wird
sie sichtbar.

Die Fische-Sonne muss durchlässig werden und mitfühlen,
sich tragen lassen vom Ozean der Gefühle und darin herumtollen
wie ein Delphin. Delphine sind bekannt für ihren
ausgeprägten sechsten Sinn, unter dem sie nicht leiden,
weil sie ihre Wahrnehmungen nicht beurteilen, und für
ihre Hilfsbereitschaft. Sie muss lernen, über den Gefühlen
zu stehen, weder sie zu unterdrücken, zu missachten, noch
daraus eine Katastrophe zu machen; und Ertrinkenden die
Hand zu reichen, ohne selbst ins Wasser zu springen und
ohne zu entmündigen.

Hilfsbereitschaft ist wichtig, die Motivation spielt dabei
eine zentrale Rolle. Wer hilft, um geliebt zu werden und
gut dazustehen, wird ausgenützt und von Bedürftigen
aufgefressen, weil sein eigenes Bedürfnis nach Liebe und
Zuwendung ihn auffrisst. Ihre Sehnsucht findet Erfüllung
in der völligen Hingabe an das, was sie fühlt, im Mitgefühl,
im Trösten, wo jemand traurig ist, im Freuen, wenn Freude
herrscht; darin, sich anderen bei Bedarf einfach voll und
ganz zuzuwenden, jedoch nicht im Spenden von Almosen.
Das dient der Flucht vor schlechtem Gewissen.

In der Fische-Zeit (ca. 19.2. – 20.3.) findet die Auferstehung
(den Fischen werden die Füße zugeordnet) oder Wiedergeburt
der Sonne statt, sie gewinnt nun täglich an Kraft.
Was im Herbst gestorben ist, wird neu geboren, aus dem
abgefallenen Laub wächst neues Leben. Das Leben ist unsterblich,
es manifestiert sich einfach nur in immer neuen
Formen und bleibt doch immer es selbst, das Schöpferische,
Gott. Es ist wie Wasser, das sich anpasst, ohne seine Natur
zu verlieren, deshalb müssen die Fische beweglich sein.
Auch wir tragen verschiedene „Kleider“ im Laufe der Zeit.
Doch da Zeit nicht existiert und wir auf der Seelenebene
eins sind, bewohnen wir dort alle Körper gleichzeitig. Ein
Teil von uns ist diese oder jene Figur, ein Teil von uns ist
vielleicht weise, ein Orakel ... – der Fantasie sind keine
Grenzen gesetzt! Die Frage ist lediglich, wohin wir unsere
Aufmerksamkeit lenken. Im Schlaf und in der Meditation löst
sich die Seele vom Körper und bewegt sich auf der inneren
Ebene in verschiedenen Dimensionen und Realitäten.

© Tina Peel
ISBN 978-3-943262-05-6 €17.95/SFr. 24.00

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